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Auch regressus in infinitum : der endlose Rückgang in einer unendlichen Reihe. Gedacht ist im Allgemeinen an Definitions- oder Folgerungsschritte in einer linearen Reihe von Begriffen bzw. von Aussagen, in der jeder Begriff bzw. jede Aussage durch andere aus derselben Reihe definiert oder begründet ist. Dementsprechend unterscheidet man zwischen einem Definitionsregress und einem Begründungsregress. Da ein solcher Rückgang mit unendlich vielen Schritten praktisch nicht ausführbar ist, kann in dem Nachweis, dass ein Definitions- bzw. Begründungsversuch in einen regressus ad infinitum führt, ein schlagendes Argument gegen entsprechende Definitions- bzw. Begründungsversuche gesehen werden.
Auch der Nachweis, dass Theorien über bestimmte Zuschreibungen in einen Regress führen, wird oft als schlagendes Argument gegen solche Theorien angesehen. Beispielsweise kritisiert Ryle so die ›intellektualistische‹ Handlungsauffassung: Danach ist etwas genau dann eine Handlung, wenn ihr ein Akt der Planung vorausgeht. Diese Handlungsauffassung führt aber in einen infiniten Regress. Die Planung selber ist Ryle zufolge schließlich auch eine Handlung. D.h. aber, dass auch ihr ein Akt der Planung vorausgehen muss. Aber was ist dann mit diesem Akt der Planung? Da er (aus genau denselben Gründen wie der erste) eine Handlung ist, geht ihm wiederum ein Akt der Planung voraus. Wären Handlungen also so bestimmt, wie die intellektualistische Auffassung es vorschlägt, könnte niemand jemals eine Handlung durchführen, da mit jeder Handlung eine infinite Kette von Planungshandlungen verbunden wären.
Solch ein regressus ad infinitum ist aber nicht immer auch vitiös (fehlerhaft). Zunächst lässt sich sagen, dass ein infiniter Regress genau dann nicht logisch vitiös ist, wenn es eine äquivalente Reformulierung der entsprechenden These gibt, in der kein infiniter Regress auftritt. Außerdem lässt sich, versteht man den regressus ad infinitum als unendliche Sequenz, ein entsprechender Begriff der Konvergenz einer solchen Sequenz definieren. Ein regressus ad infinitum wäre dann harmlos oder vitiös, je nachdem ob die Sequenz konvergiert oder divergiert. So ist, angewendet auf das Beispiel von Ryle, der regressus ad infinitum harmlos, wenn es eine logische Ebene gibt, d. h. eine solche Planungshandlung derart, dass die Entscheidung, die auf dieser Ebene von einem gegebenen Prinzip vorgeschlagen wird, mit der Entscheidung zusammenfällt, die vom selben Prinzip auf allen darauffolgenden Ebenen des Regresses vorgeschlagen wird.
P. Mongin, Does Optimization Imply Rationality? , In: Synthese 124 (2000), S. 73–111
G. Ryle, The Concept of Mind , London 1949
B. Lipman, How to Decide How to Decide How to …: Modelling Limited Rationality , In: Econometrica 59 (1991), S. 1105–1125
Handwörterbuch Philosophie
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1. Aufl. 2003, 736 S., vergriffen
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Quelle: Online-Wörterbuch Erwachsenenbildung. Basierend auf: Wörterbuch Erwachsenenbildung. Hg. v. Rolf Arnold, Sigrid Nolda, Ekkehard Nuissl. 2., überarb. Aufl., Verlag Julius Klinkhardt / UTB. ISBN 978-3-8252-8425-1. © 2010 Julius Klinkhardt