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Auch Neopositivismus, logischer Positivismus oder logischer Empirismus: Erkenntnistheoretische Position, die zwischen 1920 und 1950 von den Mitgliedern des Wiener Kreises (u. a. Schlick, Neurath, Gödel, Carnap) entwickelt wurde. Später bildeten sich auch Zentren des Neupositivismus in Berlin (Reichenbach, Grelling, Dubislav) und in Prag. Großen Einfluss auf ihn hatten Frege, Russell und Wittgensteins Frühwerk Tractatus logico-philosophicus . Der Neupositivismus bildete keine einheitliche Lehre aus. Die verschiedenen Vertreter konzipierten erkenntnistheoretische und methodologische Standpunkte, die zum Teil stark voneinander abweichen.
Gemeinsame Grundlage ist der klassische Empirismus, der durch die Methoden der logischen Analyse und die Resultate der modernen, formalisierten Logik erweitert und erneuert wird. Eine für den Neupositivismus wichtige Unterscheidung ist die zwischen analytischen und synthetischen Aussagen. Analytische Aussagen sind solche, die allein aufgrund syntaktischer Merkmale oder logischer Beziehungen wahr sein können. Synthetische Aussagen beziehen sich auf empirische Sachverhalte. Es wird angenommen, dass es einen Unterschied zwischen den Sätzen der Mathematik und Logik und den empirischen Sätzen der Naturwissenschaften gibt. Für beide Arten von Sätzen wird ein Sinnkriterium eingeführt, mit dem sich sinnvolle Sätze von so genannten Scheinsätzen unterscheiden lassen. Sinnvolle Sätze seien nur solche, die sich entweder logisch oder empirisch verifizieren lassen. Die Angabe der Verifizierbarkeit bedeutet die Angabe der Bedingungen, unter denen ein Satz wahr ist. Logisch verifizierbar ist ein Satz, der mit den Regeln der Logik verträglich ist. Logisch wahre bzw. analytische Sätze sind insbesondere die Sätze der Mathematik und der Logik. Sie gelten zwar als Tautologien (d. h. als nichtssagend), sind aber dennoch von großer Wichtigkeit für die Wissenschaftssprache. Gehaltvoll dagegen sind die empirischen bzw. synthetischen Sätze, welche empirisch verifiziert werden können. Empirisch verifizierbar heißen Sätze, die mittels logischer Umformungsregeln auf so genannte Protokollsätze, d. h. auf Aussagen, die unmittelbare Erlebnisse zum Inhalt haben, zurückgeführt werden können. Nach Carnaps Überzeugung lassen sich alle wissenschaftlichen Begriffe auf ein Konstitutionssystem zurückführen, das nur Begriffe des unmittelbar Gegebenen enthält. Alle anderen Sätze, die sich nicht auf die eine oder andere Weise verifizieren lassen, insbesondere viele Sätze der traditionellen Metaphysik, werden als ›sinnlos‹ bezeichnet. Die Probleme der traditionellen Metaphysik seien deshalb keine echten Probleme, sondern bloße Scheinprobleme, die nur deshalb entstünden, weil das Sinnkriterium verletzt wird. Nach Ansicht des Neupositivismus gibt es daher sinnvolle Sätze nur in den Naturwissenschaften und in der Logik bzw. Mathematik. Die Philosophie selbst sei aus diesem Grunde keine Wissenschaft. Sie beschäftigt sich ausschließlich mit der logischen Analyse der Sprache, insbesondere mit der Sprache der modernen Wissenschaften. Zum Programm des Positivismus gehört deshalb auch der Versuch der Konstruktion einer wissenschaftlichen Einheitssprache, die in der Konzeption einer Einheitswissenschaft münden soll. Viele Ansätze des Neupositivismus sind später in die analytische Philosophie und in die Wissenschaftstheorie eingegangen und wurden dort weiterentwickelt und kritisiert.
Handwörterbuch Philosophie
hg. v. Wulff D. Rehfus
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1. Aufl. 2003, 736 S., vergriffen
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Quelle: Online-Wörterbuch Erwachsenenbildung. Basierend auf: Wörterbuch Erwachsenenbildung. Hg. v. Rolf Arnold, Sigrid Nolda, Ekkehard Nuissl. 2., überarb. Aufl., Verlag Julius Klinkhardt / UTB. ISBN 978-3-8252-8425-1. © 2010 Julius Klinkhardt