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Das utb-Online-Wörterbuch Philosophie bündelt das gesamte Grundlagenwissen zu Epochen, Personen, Strömungen und Begriffen der Philosophie. Das Philosophielexikon enthält über 1000 Artikel, die von ausgewiesenen Fachleuten verfasst wurden. Sie sind urheberrechtlich geschützt.
Meint ursprünglich den objektiven Tatbestand, dass jemandem etwas zugefügt wurde, das ihn in seiner persönlichen Integrität verletzt hat (etwa ein Unrecht). Das Leid ist in dieser Hinsicht nicht die Erfahrung eines glücksmindernden Einflusses, sondern der Inhalt dieses Einflusses selbst. Von philosophischem Interesse wird das Leid, wenn es als (Er-)Leiden verstanden wird und so dem Tun gegenübergestellt werden kann. Damit verschwindet der spezifische Bezug zum Menschen, da jedes Ding etwas erleiden kann (Anstoß durch ein anderes, Veränderung etc.). In dieser Allgemeinheit wird das Leiden zur Kategorie (Aristoteles). Kein Tun kann ohne ein ihm korrespondierendes Leiden gedacht werden, kein Leiden ohne ein Tun. Wenn z. B. eine bewegte Billardkugel eine andere trifft, so ist ihr Tun nur insofern wirklich, als die andere den Stoß erleidet; umgekehrt ist das Erleiden des Stoßes nur aufgrund der rollenden Kugel möglich. In Rückwendung zum Menschen wird das Leid zur Leidenschaft (pathos, passio ), d. h. zu einem Erleidnis der Seele. Sie ist offen (d. h. passiv) gegenüber Eindrücken von Außen und für im Menschen aufsteigende Gemütsregungen. Das Problem, das sich daraus ergibt, ist der richtige Umgang mit den Leidenschaften. Je nach philosophischer Lehre müssen die Leidenschaften entweder ganz abgewiesen werden (Stoa), da sie nichts als falsche Urteile sind, oder aber in ihr Maß gebracht werden, um sie sinnvoll – unter der Herrschaft des Verstandes – zu benutzen (Aristoteles). Diese unterschiedliche Betrachtung der Leidenschaften ist prägend für die Ethik, da hier eine Vorentscheidung über den Wert der menschlichen Naturwesenhaftigkeit getroffen wird. Der die Leidenschaften radikal bekämpfende Intellektualismus führt zwar einerseits zu einer Position größter sittlicher Strenge, übersieht aber zum anderen ihre kraftspendende Natur. Die moderate Einstellung der nötigen Domestizierung der Leidenschaften versöhnt die mehr verständige mit der mehr unverständigen Seite des Menschen, eröffnet damit aber auch einen weiten Spielraum in der Bestimmung des sittlichen Handelns. Einen metaphysischen Aspekt eröffnet die Philosophie des Pessimismus (Schopenhauer). Wenn das ganze Sein durch Individualisierung und damit Zersplitterung der in ihm waltenden Kraft (des Willens) als Welt der gegeneinander gerichteten Formen des Willens betrachtet wird, enthüllt es sich als Leiden, dem nur beizukommen ist, wenn der Wille zum Leben verneint wird, womit eine gänzliche Vernichtung der Leidenschaften zum Zweck der Bekämpfung des Leids gemeint ist. In dieser Dimension gewinnt das Leid einen so hohen Stellenwert, dass es weit über die Befindlichkeit des Menschen hinausgeht und allen Dingen der Welt zukommt.
Handwörterbuch Philosophie
hg. v. Wulff D. Rehfus
Mit Beiträgen von 54 Autoren
1. Aufl. 2003, 736 S., vergriffen
» Nachfolgewerk in 4 Bänden
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Quelle: Online-Wörterbuch Erwachsenenbildung. Basierend auf: Wörterbuch Erwachsenenbildung. Hg. v. Rolf Arnold, Sigrid Nolda, Ekkehard Nuissl. 2., überarb. Aufl., Verlag Julius Klinkhardt / UTB. ISBN 978-3-8252-8425-1. © 2010 Julius Klinkhardt