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Lat. ›angeborene Ideen‹: Der Sache nach geht der Begriff der angeborenen Ideen auf Platon und seine Anamnesis-Lehre zurück. Danach besteht Erkennen in nichts anderem als der Wiedererinnerung dessen, was jemand in einer dem irdischen Leben vorausgehenden Präexistenz als Seele mit seinem geistigen Auge erschaut hat.
In der Neuzeit (A) bei Descartes erfährt der Begriff der Idee eine kognitivistische Wendung: Ideen haben ihren Ursprung nicht in einem geistigen Reich, wo sie im Vorleben erschaut werden – denn das wäre mit der christlichen Schöpfungslehre unvereinbar –, sondern sind angeboren. Man kommt bereits mit ihnen auf die Welt. Nach Descartes sind es bestimmte Ideen, die angeboren sind, so die Ideen von einem Ding, von Wahrheit und Bewusstsein. Andere Ideen, z. B. dass ich jetzt ein Geräusch höre oder die Sonne sehe, haben ihren Ursprung in den außer mir existierenden Dingen.
Für Leibniz sind ausnahmslos alle Ideen angeboren. Das Bewusstsein bildet ein in sich abgeschlossenes geistiges Reich, in das nichts von außen eindringen kann. Folglich ist jeder Bewusstseinsinhalt, jeder Gedanke oder jeder wahrgenommene Gegenstand mit der Entstehung des jeweiligen Bewusstseins, das bei Leibniz Monade heißt, bereits angeboren.
Gegenüber der rationalistischen Lehre von den angeborenen Ideen behaupten Empiristen wie Locke, dass der Geist bei der Geburt des Menschen einer unbeschriebenen Tafel gleiche. Alle geistigen Inhalte, welche diese Tafel später ausfüllen, haben nach Meinung der Empiristen ihren Ursprung ausnahmslos in der Sinneswahrnehmung.
Kant erkennt die empiristische Kritik an der Lehre von den angeborenen Ideen an, behauptet aber, dass die Struktur des Geistes etwas sei, was der Erfahrung vorausgeht. Anstatt von angeborenen Vermögen spricht Kant von Vermögen a priori .
In der aktuellen analytischen Debatte greift Chomsky den Gedanken einer angeborenen Form oder Struktur des Geistes auf. Seiner Meinung nach ist allen Menschen eine Art universale Grammatik angeboren. Sein Schüler Fodor geht noch einen Schritt weiter, indem er behauptet, dass es eine angeborene Sprache des Geistes gäbe, die allen unseren sprachlichen Äußerungen, gleich der Maschinensprache eines Computers, zugrunde liege.
Handwörterbuch Philosophie
hg. v. Wulff D. Rehfus
Mit Beiträgen von 54 Autoren
1. Aufl. 2003, 736 S., vergriffen
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Quelle: Online-Wörterbuch Erwachsenenbildung. Basierend auf: Wörterbuch Erwachsenenbildung. Hg. v. Rolf Arnold, Sigrid Nolda, Ekkehard Nuissl. 2., überarb. Aufl., Verlag Julius Klinkhardt / UTB. ISBN 978-3-8252-8425-1. © 2010 Julius Klinkhardt