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Das utb-Online-Wörterbuch Philosophie bündelt das gesamte Grundlagenwissen zu Epochen, Personen, Strömungen und Begriffen der Philosophie. Das Philosophielexikon enthält über 1000 Artikel, die von ausgewiesenen Fachleuten verfasst wurden. Sie sind urheberrechtlich geschützt.
Der Ausdruck ›etwas erklären‹ wird umgangssprachlich benutzt, um das Zurückführen von Sachverhalten auf Gründe zu beschreiben mit dem Ziel, Verstehen zu ermöglichen. Es wird bei der Erklärung der Zusammenhang dargestellt, aus dem heraus ein Sachverhalt zu begreifen ist. In der modernen Wissenschaftssprache wird erklären als Erkenntnisweise der exakten Naturwissenschaften typisiert.
Die moderne Diskussion der kausalen Erklärung beginnt mit Popper, der definiert: »Einen Vorgang kausal erklären heißt, einen Satz, der ihn beschreibt, aus Gesetzen und Randbedingungen deduktiv ableiten.« Der von Hempel und Oppenheim vorgeschlagene Erklärungsbegriff, zusammengefasst im so genannten Hempel-Oppenheim-Schema, unterscheidet zwei Arten der wissenschaftlichen Erklärung:
1. Die deduktiv-nomologische Erklärung (D-N-Erklärung). Sie wird beschrieben als deduktive Subsumption des explanandum unter das explanans . Sie zeigt, dass das explanandum aus einer endlichen Zahl von besonderen Umständen gemäß endlich vielen Gesetzen resultiert und beantwortet damit die Frage: Warum geschah das explanandum -Ereignis?
2. Die probabilistische oder induktiv-statistische Erklärung (I-S-Erklärung). Sie erklärt – genau wie die deduktiv-nomologische Erklärung – ein bestimmtes Ereignis durch Bezugnahme auf allgemeine Gesetze und spezielle Umstände. Bei dieser Art der Erklärung können jedoch einige oder alle Gesetze von probabilistisch-statistischer Form sein. Eine probabilistische Erklärung hat die folgende Form.
›Die Wahrscheinlichkeit für eine Genesung bei einem Patienten, dessen Streptokokken-Infektion mit Penicillin behandelt wird, liegt nahe bei 1. Herr Maier hat eine Streptokokken-Infektion und wird mit Penicillin behandelt. Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass Herr Maier genesen wird.‹
Hempel führt dazu aus: »Bei diesem Schema soll die doppelte Linie, die die ›Prämissen‹ von der ›Konklusion‹ trennt, anzeigen, dass die Beziehung zwischen beiden keine deduktive Folgerung, sondern eine induktive Stützung ist, deren Stärke in den eckigen Klammern angegeben wird.«
Hempel vertritt die Auffassung, dass diese beiden Modelle der wissenschaftlichen Erklärung nicht nur in den Naturwissenschaften anzutreffen sind, sondern sich auch in modifizierter Form in der historischen Forschung finden. Er sieht aus diesem Grunde in der gemeinsamen Struktur der Erklärung, die ein Verstehen empirischer Phänomene ermöglicht, einen wichtigen Aspekt der methodischen Einheit aller empirischen Wissenschaften.
W. Stegmüller, Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und Analytischen Philosophie , Berlin / Heidelberg / New York 1974
C. G. Hempel, Erklärung in Naturwissenschaft und Geschichte , In: L. Krüger (Hg.): Erkenntnisprobleme der Naturwissenschaften, Köln / Berlin 1970
C. G. Hempel, Aspekte wissenschaftlicher Erklärung , Berlin / New York 1977
Handwörterbuch Philosophie
hg. v. Wulff D. Rehfus
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1. Aufl. 2003, 736 S., vergriffen
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Quelle: Online-Wörterbuch Erwachsenenbildung. Basierend auf: Wörterbuch Erwachsenenbildung. Hg. v. Rolf Arnold, Sigrid Nolda, Ekkehard Nuissl. 2., überarb. Aufl., Verlag Julius Klinkhardt / UTB. ISBN 978-3-8252-8425-1. © 2010 Julius Klinkhardt