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Das utb-Online-Wörterbuch Philosophie bündelt das gesamte Grundlagenwissen zu Epochen, Personen, Strömungen und Begriffen der Philosophie. Das Philosophielexikon enthält über 1000 Artikel, die von ausgewiesenen Fachleuten verfasst wurden. Sie sind urheberrechtlich geschützt.
Von lat. deducere , ›herbeiführen‹: bezeichnet die Ableitung einer neuen Aussage (Konklusion) aus anderen Aussagen (Prämissen) nach den Regeln des logischen Schließens. Beispiel einer Deduktion ist der Schluss: ›Wenn der Mond aus Käse ist, dann lieben ihn alle Mäuse. Nun ist der Mond aus Käse. Folglich lieben ihn alle Mäuse.‹ Für die Gültigkeit einer Deduktion ist es unerheblich, ob die Prämissen, auf denen die Deduktion beruht, wahr oder falsch sind. Dieser Umstand ist innerhalb der Naturwissenschaften von Bedeutung, wo aus einer Hypothese Aussagen abgeleitet werden, mit denen sich die Hypothese empirisch überprüfen lässt. Als einfaches Beispiel diene folgender Schluss: ›Wenn es regnet, so wird die Erde nass. Es regnet. Folglich wird die Erde nass.‹ Die Aussage ›Die Erde wird nass‹, welche aus den beiden Prämissen ›Wenn es regnet, so wird die Erde nass‹ und ›Es regnet‹ durch logische Schlussfolgerung gewonnen wurde, lässt sich empirisch überprüfen. Auf diese Weise erfährt die Hypothese, dass, wenn es regnet, die Erde nass wird, eine empirische Bestätigung.
Für die Gültigkeit einer Deduktion ist es aber nicht nur unwesentlich, ob die Prämissen wahr oder falsch sind, es ist darüber hinaus nicht einmal notwendig, dass man den Sinn der Wörter kennt, die in den Prämissen und in der Konklusion enthalten sind, um den Schlussfolgerungsregeln zu folgen. Aus diesem Grunde handelt es sich bei der Deduktion um einen syntaktischen Begriff, d. h. um einen Begriff, der sich allein auf die formalen und nicht auf die inhaltlichen Merkmale von Zeichen bezieht. Unter einem deduktiven System versteht man ein System, das aus einer Reihe von Grundsätzen, den so genannten Axiomen und Schlussfolgerungsregeln besteht.
Traditionell versteht man unter einer Deduktion einen Schluss von einem Allgemeinen zu einem Besonderen. Beispiel einer solchen Deduktion ist der Schluss: ›Alle Menschen sind sterblich. Sokrates ist ein Mensch. Folglich ist Sokrates sterblich.‹ Hierbei wird aus der Tatsache, dass eine bestimmte Eigenschaft für alle Glieder einer Menge von Gegenständen zutrifft, und der Tatsache, dass ein bestimmter Gegenstand zu den Gliedern der entsprechenden Menge gehört, darauf geschlossen, dass besagter Gegenstand die entsprechende Eigenschaft besitzt. Der Gegenbegriff zur Deduktion ist der Begriff der Induktion, wobei aus der Beobachtung von Zusammenhängen in zahlreichen Einzelfällen auf das Vorliegen einer allgemeinen gesetzmäßigen Verbindung geschlossen wird.
Unter transzendentaler Deduktion, ein Begriff, der durch Kants Kritik der reinen Vernunft geprägt worden ist, versteht man die Erklärung der Art und Weise, in der sich die reinen Verstandesbegriffe auf Gegenstände der Erfahrung beziehen können. Dabei wird gezeigt, wie die in der Tafel der Kategorien zusammengefassten zwölf reinen Verstandesbegriffe auf das durch die Sinnlichkeit gegebene, anschauliche Mannigfaltige anwendbar sind und Erfahrungsurteile ermöglichen, die mit dem Anspruch auf objektive Gültigkeit auftreten können. Deduktion heißt dabei nicht Ableitung, sondern Rechtfertigung – und zwar Rechtfertigung der Verstandesbegriffe, mit denen ein Anspruch auf objektive Geltung vertreten wird.
Handwörterbuch Philosophie
hg. v. Wulff D. Rehfus
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1. Aufl. 2003, 736 S., vergriffen
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Quelle: Online-Wörterbuch Erwachsenenbildung. Basierend auf: Wörterbuch Erwachsenenbildung. Hg. v. Rolf Arnold, Sigrid Nolda, Ekkehard Nuissl. 2., überarb. Aufl., Verlag Julius Klinkhardt / UTB. ISBN 978-3-8252-8425-1. © 2010 Julius Klinkhardt