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Das UTB-Online-Wörterbuch Philosophie bündelt das gesamte Grundlagenwissen zu Epochen, Personen, Strömungen und Begriffen der Philosophie. Das Philosophielexikon enthält über 1000 Artikel, die von ausgewiesenen Fachleuten verfasst wurden. Sie sind urheberrechtlich geschützt.
Im allgemeinsten Sinn gefühlsmäßige Überzeugung: Dabei kann der Grad des Überzeugtseins so schwach sein, dass der Glaube einer bloßen Vermutung gleich kommt, sich aber auch in unzähligen Abstufungen bis hin zur subjektiven Gewissheit steigern. Es ist somit nicht der Grad der Wahrheit oder der Gewissheit, der in erster Linie durch die Verwendung des Begriffs ausgedrückt wird, sondern der Umstand, dass diese kleinere oder größere Gewissheit bezüglich der Wahrheit eines Sachverhalts nicht aufgrund eigener unmittelbarer und vollständiger Einsicht in denselben gewonnen wurde. Die Forderung nach Ökonomie im Alltag und die Beschränktheit der eigenen kognitiven Kapazität führen dazu, dass unseren Stellungnahmen häufiger der Status des Glaubens als jener des Wissens zukommt. Wir beurteilen eine Situation aufgrund der uns zufällig bekannten Fakten, wir glauben, was uns andere Personen oder die Medien erzählen. Obwohl wir in vielen Fällen durch eigene Anstrengung zumindest prinzipiell unser Für-wahr-Halten durch Wissen ersetzen könnten, ist dies nicht immer sinnvoll, auch wenn das von uns Geglaubte somit keinen Anspruch auf objektive Geltung erheben kann und – gemessen am Maßstab objektiven Wissens – als defizitär erscheinen muss. Von diesem strategischen Für-wahr-Halten unterscheidet sich wesentlich der Glaube an eine Sache selbst, an eine Person oder an ein göttliches Wesen. Dieser Glaube entspringt nicht der Notwendigkeit einer momentanen Wahrscheinlichkeitsbeurteilung, sondern entspricht der Entscheidung zu einem Für-wahr-Halten auf permanenten Vorschuss, welches sich aufgrund der rationalen Undurchdringlichkeit des Gegenstands (und der Unvorhersehbarkeit seiner Entwicklung in der Zeit) nie in endgültige objektive Gewissheit verwandeln kann. Die oben erwähnte mögliche Ablösung von Glauben durch Wissen macht deutlich, dass die beiden einander ausschließen. Wer glaubt, weiß nicht, und das Gewusste kann nicht geglaubt werden. Das liegt daran, dass im ersten Fall ein Spielraum von Ungewissheit verbleibt, der sich der objektiven Erkenntnis entzieht, sodass der Objekt-Beurteilung nicht der Status von Wissen zukommt, auch wenn sie objektiv gesehen richtig ist. Im zweiten Fall verschwindet gerade mit der genannten Informationslücke dasjenige Strukturmoment, das Glauben wesentlich ausmacht. Es ist das Moment der Entscheidung, das Restrisiko des Nichtgewussten / Unbekannten in Kauf zu nehmen und damit eine Leistung zu vollbringen, die für das Erlangen von Wissen nicht nur nicht notwendig ist, sondern gar nicht erbracht werden kann. Dieser Aspekt verweist auf eine eigene geistige Dimension von Glauben, die in der theologischen Definition mit dem Begriff Vertrauen gefasst wird. Glaube erweist sich durch die bewusste Entscheidung zum Unbekannten als eine Tugend, welche in der Leistung des menschlichen Willens besteht, Vertrauen zu haben. Als Vertrauensfähigkeit spielt diese Tugend auch in der Ethik eine Rolle, wo es um die Bestimmung und Gestaltung intersubjektiver Beziehungen geht.
Handwörterbuch Philosophie
hg. v. Wulff D. Rehfus
Mit Beiträgen von 54 Autoren
1. Aufl. 2003, 736 S., vergriffen
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Quelle: Online-Wörterbuch Erwachsenenbildung. Basierend auf: Wörterbuch Erwachsenenbildung. Hg. v. Rolf Arnold, Sigrid Nolda, Ekkehard Nuissl. 2., überarb. Aufl., Verlag Julius Klinkhardt / UTB. ISBN 978-3-8252-8425-1. © 2010 Julius Klinkhardt