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Das utb-Online-Wörterbuch Philosophie bündelt das gesamte Grundlagenwissen zu Epochen, Personen, Strömungen und Begriffen der Philosophie. Das Philosophielexikon enthält über 1000 Artikel, die von ausgewiesenen Fachleuten verfasst wurden. Sie sind urheberrechtlich geschützt.
Höchstmaß an Überzeugtheit hinsichtlich der Richtigkeit eines Denkinhalts. Je nachdem, ob damit der Grad der Überzeugtheit einer Person hinsichtlich dessen, was der Fall ist, bezeichnet werden soll oder ob Gewissheit im Sinne von unbezweifelbarem Wissen die subjektunabhängige Wahrheit eines Sachverhalts ausdrücken soll, wird zwischen einer subjektiven und einer objektiven Gewissheit unterschieden. Insofern die subjektive Gewissheit den Grad bezeichnet, in welchem das Subjekt von der Wahrheit eines Sachverhalts überzeugt ist, unterscheidet sie sich nur graduell von anderen Weisen des Für-wahr-Haltens (wie z. B. dem Vermuten) und ist wie diese an persönliche Glaubenserfahrungen, geistige und psychische Veranlagungen und individuelles Vorwissen gebunden. Die subjektive Gewissheit einer Person muss somit vom Standpunkt der Erkenntnistheorie gar nicht wirklich berechtigt sein. Dem gegenüber erhebt die objektive Gewissheit den Anspruch, die Wahrheit eines Objekts oder Sachverhalts unbezweifelbar erkannt zu haben. Mit der Diskussion um die prinzipielle Unmöglichkeit endgültigen Wissens hat dieser absolute Anspruch jedoch eine gewisse Relativierung erfahren. So kann nach Beibringung der logischen und sachlichen Gründe für die Wahrheit einer Annahme bei gleichzeitigem Fehlen berechtigter Zweifel an derselben ebenfalls bereits von objektiver Gewissheit gesprochen werden. Abgesehen von dieser Trennung in subjektive und objektive Gewissheit – entsprechend den unterschiedlichen Bezugsfeldern des Terminus – sind noch eine Reihe anderer Differenzierungen möglich, die sich vor allem auf die Art und Weise beziehen, wie Gewissheit erlangt wird.
Zu Beginn der Neuzeit (A) hat Descartes die Gewissheit zur erkenntnistheoretischen Grundlage der Moderne gemacht. Gegen die scholastische Tradition und ihre Autoritätsgläubigkeit wollte er, von einem unbezweifelbaren Fundament (fundamentum inconcussum ) ausgehend, die Wissenschaft neu aufbauen. Um ein solches Fundament zu finden, zweifelt er die Zuverlässigkeit aller Quellen möglichen Wissens an (nämlich Tradition, Erfahrung und Verstand). Mit der Kritik an den Wissensquellen wird jedoch zugleich auch der Wahrheitsanspruch der aus diesen geschöpften Behauptungen obsolet. Die Methode der Fundamentalkritik erweist sich jedoch als unbezweifelbares Fundament: Denn wenn auch alle Behauptungen in ihrer Inhaltlichkeit angezweifelt werden können, dann bleibt doch gewiss, dass gezweifelt wird. Der Zweifel kann sich nicht selbst bezweifeln. Der Denkakt des Zweifels ist gewiss, solange er vollzogen wird (cogitans sum ). Aus der Wahrheit von Behauptungen wird damit die Gewissheit des Denkens. Und wenn jedes Denken ein Subjekt als Träger von Denkvollzügen haben muss, dann ist gesichert, dass es ein denkendes Ich gibt. Damit wird die Gewissheit des denkenden Ich zum Fundament der Moderne.
Handwörterbuch Philosophie
hg. v. Wulff D. Rehfus
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1. Aufl. 2003, 736 S., vergriffen
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Quelle: Online-Wörterbuch Erwachsenenbildung. Basierend auf: Wörterbuch Erwachsenenbildung. Hg. v. Rolf Arnold, Sigrid Nolda, Ekkehard Nuissl. 2., überarb. Aufl., Verlag Julius Klinkhardt / UTB. ISBN 978-3-8252-8425-1. © 2010 Julius Klinkhardt