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Das utb-Online-Wörterbuch Philosophie bündelt das gesamte Grundlagenwissen zu Epochen, Personen, Strömungen und Begriffen der Philosophie. Das Philosophielexikon enthält über 1000 Artikel, die von ausgewiesenen Fachleuten verfasst wurden. Sie sind urheberrechtlich geschützt.
Bezeichnet alltagssprachlich die Fähigkeit, sich eine Sache, ein Ereignis oder Erlebnis erneut vor das Gedächtnis zu rufen und gehört als solche zum Untersuchungsgegenstand der Denkpsychologie. Eine eigene philosophische Dimension erhält der Terminus in Platons Anamnesis-Lehre, der Lehre von der Wiedererinnerung, wie er sie in seinem Dialog Menon entwickelt. Die menschliche Seele ist unsterblich. Sie braucht sich nun in den jeweiligen Kontexten nur des ehemals erworbenen Wissens zu besinnen. Lernen ist also nichts anderes als Erinnerung an das in der Präexistenz angeeignete Wissen. Als Beweis für seine These lässt Platon Sokrates einen in der Mathematik unkundigen Sklaven durch fortgesetztes Fragen die Lösung einer geometrischen Aufgabe ermitteln. Die Fragen des Lehrers, in diesem Falle von Sokrates, dienen also einzig und allein dem Ziel, die latenten Rückstände des im Zustand der Präexistenz erworbenen Wissens zu erwecken.
Innerhalb der Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Zeit bildet die Erinnerung die Form von Wahrnehmung, durch welche das Vergangene gegenwärtig wird. Husserl unterscheidet zwischen primärer und sekundärer Erinnerung. Ist die primäre Erinnerung auf die gerade eben vergangenen Erlebnismomente gerichtet, so wird in der sekundären Erinnerung ein ganzer Abschnitt vergangener Erlebnisse gegenwärtig und vom Bewusstsein erneut durchlaufen. Husserl betrachtet das innere Zeitbewusstsein eines Menschen als ein aus drei zeitlichen Auffassungsformen zusammengesetztes zeitliches Wahrnehmungsvermögen, bei dem jeder der drei Auffassungsformen ein Teil des sich aus Erlebnissen zusammensetzenden Bewusstseinsstromes zufällt: Die primäre Erinnerung oder Retention hat die gerade in die Bewusstseinsvergangenheit getretenen Erlebnisphasen zum Gegenstand. Das Jetztbewusstsein, die Urimpression, hat den aktuellen Erlebnisabschnitt zum Inhalt. Das Zukunftsbewusstsein, die Protention ist auf die kommenden Erlebnisphasen gerichtet. Erstreckt sich die primäre Erinnerung auf einzelne Phasen eines Gesamterlebnisses, so hat die sekundäre Erinnerung ein ganzes Erlebnis zum Inhalt. In der sekundären Erinnerung wird eine Einheit ehemals erlebter Momente eine zweites Mal erinnerungsmäßig durchlaufen.
Handwörterbuch Philosophie
hg. v. Wulff D. Rehfus
Mit Beiträgen von 54 Autoren
1. Aufl. 2003, 736 S., vergriffen
» Nachfolgewerk in 4 Bänden
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Quelle: Online-Wörterbuch Erwachsenenbildung. Basierend auf: Wörterbuch Erwachsenenbildung. Hg. v. Rolf Arnold, Sigrid Nolda, Ekkehard Nuissl. 2., überarb. Aufl., Verlag Julius Klinkhardt / UTB. ISBN 978-3-8252-8425-1. © 2010 Julius Klinkhardt