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Das utb-Online-Wörterbuch Philosophie bündelt das gesamte Grundlagenwissen zu Epochen, Personen, Strömungen und Begriffen der Philosophie. Das Philosophielexikon enthält über 1000 Artikel, die von ausgewiesenen Fachleuten verfasst wurden. Sie sind urheberrechtlich geschützt.
Griech. ›Abbild‹: steht bei Homer für die im Schattenreich der Toten fort existierende Seele. Beim Tod eines Menschen löst sich dessen Seele wie eine Art Schatten von seinem Körper ab, wobei sie alle äußeren Merkmale des Verstorbenen gleich einem Abbild bewahrt.
Die Vorstellung sich von den Gegenständen ablösender Abbilder entwickelt sich dann zu einer der Grundlagen der antiken Erkenntnistheorie. Die griechischen Atomisten Leukipp, Demokrit und Epikur erklären Gegenstandswahrnehmung durch die Annahme sich von den Gegenständen ablösender, aus Atomen bestehender dünner Häutchen. Von den Gegenständen scheiden sich fortwährend dünne Häutchen ab, fliegen durch die Luft, wo sie mit wachsender Entfernung Verformungen erleiden, treffen auf das Auge eines Betrachters und rufen schließlich in seinem Verstand die entsprechenden Vorstellungen hervor. Geleitet von der Beobachtung, dass im Auge eines Betrachters kleine Spiegelbilder der Gegenstände erkennbar sind, erklärt auch Aristoteles Wahrnehmung dadurch, dass im menschlichen Auge Abbilder des Wahrnehmungsgegenstandes auftreffen.
Am Modell einer Wachstafel, in die mit einem Schreibgriffel Zeichen eingeprägt werden, orientiert sich die Wahrnehmungstheorie Platons. Für Platon ist das Eidolon ein Abdruck, den der wahrgenommene Gegenstand in dem mit einer Wachstafel verglichenen Bewusstsein hinterlässt. Je nach Beschaffenheit des Bewusstseins bleibt der Abdruck eine Zeitlang erhalten und ermöglicht dadurch das Wiedererkennen des Gegenstandes. Fälle von falscher Wahrnehmung können in diesem Modell dadurch erklärt werden, dass das unmittelbar Wahrgenommene mit einem anderen, aus früherer Wahrnehmung stammenden Abdruck verwechselt wird. Mit diesem Modell von Wahrnehmung schafft Platon die Grundlagen für empiristische Wahrnehmungstheorien, wie sie bis auf den heutigen Tag vertreten werden.
Der Begriff des Eidolon ist außerdem Grundkategorie von Platons Theorie der Kunst. Platon begreift Kunst generell als Nachahmung. Der Kunst gegenüber erhebt Platon den Vorwurf, sie vermittle nicht Wahrheit, sondern nur Schein, weil die Abbilder, welche dem künstlerischen Schaffen entstammen, nicht dem Wissen um die jeweiligen Sachverhalte entstammen und sich nur an der äußeren Erscheinung orientieren.
Handwörterbuch Philosophie
hg. v. Wulff D. Rehfus
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1. Aufl. 2003, 736 S., vergriffen
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Quelle: Online-Wörterbuch Erwachsenenbildung. Basierend auf: Wörterbuch Erwachsenenbildung. Hg. v. Rolf Arnold, Sigrid Nolda, Ekkehard Nuissl. 2., überarb. Aufl., Verlag Julius Klinkhardt / UTB. ISBN 978-3-8252-8425-1. © 2010 Julius Klinkhardt