Das »Philosophie Woerterbuch« hat nicht den Anspruch, die philosophische universitäre Forschung durch neue Erkenntnisse zu bereichern, vielmehr wendet es sich an alle, die einen Überblick über die Philosophie gewinnen wollen und Freude am Denken haben. Dabei wird unter Philosophie ein Denken verstanden, wie es sich in Europa in der griechischen Antike entwickelt hat und als wissenschaftliche Disziplin an den Universitäten etablieren konnte – als die älteste wissenschaftliche Disziplin überhaupt.
Das »Philosophie Woerterbuch« ist eine Kombination aus philosophiegeschichtlichem Grundriss, Kurzdarstellung der großen Denker, systematischer Aufbereitung philosophischen Denkens und Wörterbuch philosophischer Grundbegriffe. Es stellt die Philosophie in ihrer Vergangenheit und Gegenwart dar und gibt einen Überblick ihrer überkommenen und gegenwärtigen Positionen, Problemstellungen und Problemlösungen. Damit ist es zum einen historisch orientiert, zum anderen jedoch zugleich systematisch. Es bietet die Vorzüge einer historischen Einführung in die Philosophie und eines systematischen Durchgangs durch das philosophische Denken; es bietet themenorientierte Kurzmonographien ebenso wie ein funktionales Nachschlagewerk. Es stellt Wissen vor und regt an zum eigenen Denken.
Das »Philosophie Woerterbuch« umfasst drei große Bereiche:
Die Artikel zur Geschichte der Philosophie von den Vorsokratikern bis zur Postmoderne zeigen die großen Entwicklungslinien des philosophischen Denkens auf.
Artikel zu Themen und Positionen der besonders hervorragenden Philosophen ergänzen diesen Teil. In das separate Philosophenverzeichnis mit den wichtigsten Philosophen und ihren Lebensdaten sind zudem auch Philosophen aufgenommen, die nicht aus dem europäischen Kulturraum stammen, sofern sie, unabhängig von ihrer kulturellen Herkunft, die europäische Philosophie bereichert haben. Dies unterstreicht den universalistischen Anspruch der Philosophie.
Eine dritte Gruppe von Artikeln stellt in systematischer Absicht die wichtigsten philosophischen Methoden vor, die Hauptgebiete, Schulen und Disziplinen der Philosophie sowie die wichtigsten philosophischen Fachbegriffe, die zu ihrem Verständnis nötig sind. Dabei wurde darauf geachtet, dass Tradition wie Gegenwart angemessen vertreten sind und dass die Terminologien einzelner Schulen und Richtungen gleichmäßig zu Wort kommen. Wer sich intensiver mit dem jeweiligen Problem beschäftigen will, der findet entsprechende Querverweise auf andere Artikel sowie Hinweise auf weiterführende Literatur.
Dass insgesamt keine Vollständigkeit angestrebt werden konnte, versteht sich von selbst.
Die Artikel sind von ausgewiesenen Spezialisten geschrieben (Verzeichnis der Autoren) und in sich voraussetzungslos verständlich. So eignet sich das »Philosophie Woerterbuch« zum einen als rasches Nachschlagewerk. Es lässt sich zum anderen aber auch insgesamt als eine Einführung in die Geschichte und Systematik der Philosophie lesen.
Das Medium der Philosophie sind Begriff und diskursive Argumentation. Vorsokratiker und Sophisten legten ihre Gedankengänge hauptsächlich mündlich dar. Platon teilte zwar die Skepsis insbesondere vieler Sophisten gegenüber dem geschriebenen Wort. Gleichwohl führte er – in exoterischer Absicht – sein Denken schriftlich aus. Seine niedergeschriebenen Dialoge wirkten stilbildend: Seit Platon und Aristoteles wird Philosophie fast ausschließlich schriftlich in Büchern dargelegt.