Beschreibung
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Das UTB-Online-Wörterbuch Philosophie bündelt das gesamte Grundlagenwissen zu Epochen, Personen, Strömungen und Begriffen der Philosophie. Das Philosophielexikon enthält über 1000 Artikel, die von ausgewiesenen Fachleuten verfasst wurden. Sie sind urheberrechtlich geschützt.
→Platons bekanntestes Gleichnis (Der Staat 514a–517a): Er entwirft darin das Bild der Menschen, die gefesselt ihr Leben in einer Höhle zubringen. Von der Wirklichkeit können sie aufgrund ihrer misslichen Lage nichts wahrnehmen, nur ab und zu sehen sie auf der ihnen gegenüber liegenden Wand die von einem Feuerschein verursachten Schatten von Dingen, die hinter ihrem Rücken vorbeigetragen werden. Da sie nichts anderes kennen, halten sie diese Schattenabbildungen für die wirklichen Dinge. Würde man nun einen von ihnen losbinden, aus der Höhle heraus ans Tageslicht führen und ihm auf dem Weg hinaus all die wirklichen Dinge zeigen, von denen er bisher nur die Schatten kannte, so wäre dieser Mensch nicht nur gänzlich verwirrt, sondern zuerst auch völlig unfähig, den Anblick der wirklichen Dinge ob der herrschenden Helligkeit überhaupt auszuhalten. Nachdem er aber einmal das Licht der Sonne erblickt hätte, würde einem solchen Menschen die Rückkehr in die Höhle besonders schwer fallen. Er müsste sich jetzt umgekehrt erst wieder an die dort herrschende Dunkelheit gewöhnen, um die nun als solche entlarvten und erkannten Schatten im Dämmerlicht wahrnehmen zu können. Im Gleichnis steht das Leben in der Höhle für das menschliche Dasein auf der Welt. Wie die Höhlenmenschen die Schatten, so halten auch Platons Zeitgenossen, was sie sehen, für das wirkliche Wesen der Dinge. Um dieses tatsächlich erkennen zu können, muss man aber die Welt, wie sie erscheint, hinterfragen. Diese intellektuelle Anstrengung, die damit beginnt, dass man sich in einem ersten Schritt von den eigenen Vorurteilen abwendet, wird durch den Aufstieg aus der Höhle symbolisiert. Erst draußen auf der Erdoberfläche können die Dinge, d. h. die Ideen selbst mitsamt der Ursache ihrer Sichtbarkeit, der Sonne, die in diesem Gleichnis für die oberste Idee des Guten steht, wirklich erkannt werden. So darf auch das philosophische Denken sich nicht mit der bloßen Gegebenheit des Faktischen zufrieden geben, sondern muss immer weiter zurückfragen, bis es schließlich beim Unbedingten, für Platon durch die Idee des Guten als das philosophische Letztprinzip gegeben, angelangt ist. Wie das Gleichnis jedoch auch nicht mit dem geglückten Aufstieg endet, sondern den Rückweg in die Höhle mit beinhaltet, so darf der Philosoph nicht allein im Reich der Ideen bleiben, sondern er muss – bildlich gesprochen – in die Höhle zurückkehren und sein Wissen und seine Erfahrung einsetzen, um auch den andern Menschen den Aufstieg aus der Höhle zu ermöglichen.
Handwörterbuch Philosophie
hg. v. Wulff D. Rehfus
Mit Beiträgen von 54 Autoren
1. Aufl. 2003, 736 S., vergriffen
» Nachfolgewerk in 4 Bänden
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Quelle: Online-Wörterbuch Erwachsenenbildung. Basierend auf: Wörterbuch Erwachsenenbildung. Hg. v. Rolf Arnold, Sigrid Nolda, Ekkehard Nuissl. 2., überarb. Aufl., Verlag Julius Klinkhardt / UTB. ISBN 978-3-8252-8425-1. © 2010 Julius Klinkhardt